„wunderbAare“ Musik – 23. Bernisches Kantonalmusikfest 2014 in Aarwangen

Am Sonntagmorgen, 22. Juni 2014, strömten die MGAlerinnen und MGAler gegen 7.30 Uhr bei schönstem Ausflugswetter zum Schulhaus Allmendingen, um nach kurzem Einspielen im Probelokal die Carfahrt Richtung Aarwangen anzutreten. Die Stimmung war sehr gut, vielleicht auch ein wenig nervös, aber auch voller Vorfreude und Spannung, das lange Einstudierte an diesem Tag vor Jury und Publikum vorzutragen. Die Einen gönnten sich während der Fahrt noch etwas Schlaf, während die Anderen bereits angeregt diskutierten.

Nach Ankunft in Aarwangen wurden die Instrumente im zugewiesenen Depot abgelegt und danach konnten sich die MusikantInnen am individuellen Empfang auf dem Festgelände unter schattigen Bäumen mit Kaffee und Züpfe stärken.

Parademusik
Aber die Gemütlichkeit war von kurzer Dauer, bereits um 10.30 Uhr stand die Bereitstellung zur Marschmusik auf dem Programm. Also begab sich die MGA in Uniform komplett und mit Instrumenten zur Paradestrecke. Zum Glück zogen ein paar kleine Wolken am blauen Himmel vorbei, denn es war bereits recht heiss, als wir uns einreihten und zur Marschmusik aufstellten. Die Reihen wurden unter Anweisung unseres Dirigenten Enrico Calzaferri ganz genau ausgerichtet. Fast gleichzeitig erfuhren wir von der Jury, welchen der beiden angemeldeten Märsche wir zu spielen hatten. Nach dem Startkommando marschierten wir mit dem Marsch „Viva Arogno“ über die Paradestrecke, immer begleitet und begutachtet von einem Mann aus dem Juryteam. Bereits kurz nach dem Auftritt wurden über Lautsprecher die Punktzahlen bekannt gegeben. Mit der erreichten Punktzahl von 102,5 konnte man zwar den späteren Rang noch nicht wissen, aber wir durften sicher mit dem Resultat zufrieden sein.

Konzertmusik
Viel Zeit zum Nachdenken und Ausruhen blieb sowieso nicht. Während der individuellen Mittagsverpflegung erfuhren die Präsidentin Samantha Schober und die Musikkommissions-Präsidentin Ruth Widmer an der Auslosung im Festzelt die Konzertreihenfolge in unserem Startblock. Da wir als Erste zu spielen hatten, war also bereits Zeit für das Einspielen in der Turnhalle und anschliessend stand um 13.00 Uhr das Wettspiel in der Mehrzweckhalle auf dem Programm. Die Halle war gut besetzt, die Jury hinter dem Sichtschutz bereit und die Anspannung und Nervosität stieg nun doch mächtig an. Nach einer kurzen Tonprobe trugen wir zuerst das Aufgabestück der 1. Klasse Harmonie, „Alpine Holiday“ von James Barnes und nach einer kurzen Pause unser Selbstwahlstück „The Hounds of Spring“ von Alfred Reed vor. Nach dem Applaus aus dem Publikum und dem zufriedenen Gesichtsausdruck und Zunicken unseres Dirigenten konnten wir erleichtert und gelöst die Bühne verlassen.

Tambourenwettspiel
Bereits kurz nach dem Wegräumen der Instrumente begleitete eine grosse Schar MGAlerinnen und MGAler unsere Tambouren zum Gasthof „zum Wilden Mann“, wo diese zum Tambourenwettspiel antraten. Auch hier spürte man förmlich die Spannung in der Luft, als unser Trio in der Kategorie 3er Gruppenspiel ihr Stück „Tschiggodoro“ von Daniel Kern vor den Experten vortrug. Die Jury hatte ihre Notizen gemacht, der Applaus war geerntet – und ab jetzt war für alle nur noch Geniessen angesagt, sei es beim verdienten kühlen Bier, einem leckeren Softice im Schatten, einer gemütlichen Jassrunde oder einem lockeren Schwatz mit altbekannten Gesichtern aus anderen Musikvereinen. Viele genossen auch noch weitere Konzertvorträge, wobei auch wiederholt unser Aufgabestück zu hören war. Das Einschätzen, ob nun unsere Version oder jene von den Konkurrenten besser war, war allerdings sehr schwer und nach Diskussion untereinander auch Geschmacksache. So blieb die Spannung auf die Rangverkündigung gross.

Veteranenehrung/Rangverkündigung
Um 18.00 Uhr konnten die Vereine während dem Nachtessen im Festzelt die Veteranenehrung geniessen. Unsere Fahnenträgerin Jasmin Bleuer und die Fahnenträger der übrigen Vereine schritten feierlich durch das ganze Zelt nach vorne zur Bühne, gefolgt von den zu ehrenden Veteranen. Mit Marc Scheuermann hatte auch die MGA jemanden zu feiern. Marc durfte für 30 Jahre aktives Musizieren die Auszeichnung zum Kantonalen Veteranen entgegennehmen. Unter grossem Applaus holten diverse Vereine ihre Geehrten von der Bühne ab. Spontan waren auch einige MGAlerinnen und MGAler mit einem kurzerhand von einem Sitzbank abmontierten Holzbrett zur Stelle, und Marc wurde darauf zu unseren Tischen zurück getragen und von allen Seiten beglückwünscht. Wir gratulieren Marc an dieser Stelle nochmals herzlich zur Ernennung zum Kantonalen Veteranen! Dann war es so weit, die mit Spannung erwartete Rangverkündigung stand auf dem Programm. Leider war der Lärmpegel im Festzelt so hoch, dass der Speaker oft mit seinen abgelesenen Rängen und Punktzahlen nicht oder kaum zu hören war. Die MGA erreichte in der 1. Klasse Harmonie bei der Parademusik mit 102,5 Punkten den 4. Rang und bei der Konzertmusik mit total 163,00 Punkten (Aufgabestück 76,00 und Selbstwahlstück 87,00 Punkte) den 6. Rang. Bei der doch starken Konkurrenz in dieser Kategorie, teils auch noch Gastvereine, durften wir mit diesen Punktzahlen und Rängen zufrieden sein. Die Tambouren erzielten eine Punktzahl von 62,3 und belegten damit den 1. Rang. Da sie in ihrer Kategorie (3er Gruppenspiel) die Einzigen waren, fehlte natürlich die Vergleichsmöglichkeit.

Ausklang/Rückreise
Zum Feiern gönnten wir uns vor der Rückfahrt draussen vor der Bar noch einen Drink oder ein Bier und liessen den bewegten, schönen Tag nochmals aufleben. Auf der Rückreise fuhren wir direkt in Richtung Regenfront, was aber der Stimmung im Car nichts anhaben konnte. Mit vielen eindrucksvollen Momenten trat in Allmendingen jede Musikantin und jeder Musikant ihre/seine individuelle Heimreise an.

Sonja Bachmann