Autorenname: Susanna Balmer

Ausschiesset 2019

Auch dieses Jahr nahmen die drei Thuner Blasmusikvereine (Musikgesellschaft Allmendingen/Thun, Feldmusik Strättligen und Musikverein Thun) gemeinsam am traditionellen Ausschiessetumzug teil. Unter der Leitung von André Müller (Musikverein Thun) trafen wir uns vorgängig dreimal zu einem «Abendspaziergang» auf der Thuner Allmend.

Am Sonntag, 22. September war es dann so weit. Ungefähr 70 Musikanten/innen standen bereit zum Abmarschieren. Alle warteten gespannt auf den Böllerschuss der Kadetten, der als Startschuss für den Umzug gilt. Mit 5 Minuten Verspätung war es dann um 12:35 Uhr endlich so weit. Die Kadetten eröffneten mit den 64 Fulehüngli die für die Thuner drei schönsten Tage. Ebenso nahmen am Umzug die Cliffhangers und die Thuner Schützengesellschaften teil. Es ist immer wieder beeindruckend, wie viele Menschen, gross und klein, jung und alt im Bälliz oder in der Hauptgasse stehen und dem Umzug zusehen. Die Route führte wie immer von der Scheibenstrasse via Bälliz – Hauptgasse – Marktgasse – auf den Rathausplatz. Als Märsche erklangen «Bärner Musikanten», «In Harmonie vereint» sowie der «Musketier-Marsch».

Aufgrund des warmen Wetters waren alle froh, das beim Rathaus bereitstehende Getränk zu fassen. Anschliessend warteten wir auf unseren Auftritt auf der Rathausplatzbühne. Vor uns spielten zuerst die Kadettenmusik, die Tambouren der Kadetten sowie die Tambouren der drei Thuner Vereine. Mit dem für das Bernische Kantonal-Musikfest in Thun von Mario Bürki komponierten Stück «Lake Side Festival» präsentierten wir uns vor dem zahlreichen Thuner Publikum. Anschliessend zeigten noch die Cliffhangers ihr Können und zum Schluss spielten wir alle gemeinsam noch den traditionellen Berner Marsch. Am Abend trafen sich dann noch einige Allmendinger zum Mega-Zapfenstreich.

Am Montagabend stand uns schliesslich ein weiterer Auftritt bevor. Nach der traditionellen Kranzverteilung der Schützen im Expoareal führten die Thuner Musikgesellschaften – wiederum in gemeinsamer Formation – die Schützen, begleitet durch den Fulehung, zurück in die Stadt. Nach diesem Umzug war auch für die MGA «Ende Feuer» beziehungsweise der Beginn der verdienten Herbstferien.

Sandra + Markus Gilgen

Mitgliederversammlung vom 5. Juli 2019

Am Freitag, 5. Juli 2019 trafen sich 29 MGAler beim Vereinslokal Hohle in Amsoldingen zur alljährlichen Mitgliederversammlung vor den Sommerferien. Glücklicherweise gab es unter dem Traktandum Mutationen keine Aus- und Rücktritte zu verlesen, jedoch leider zur Zeit auch keine Kandidaten oder Aufnahmen von Aktiven.

Der Präsident Christoph Mischler informierte anstelle der abwesenden 2. Kassierin Karin van der Heijden über den Passivmitgliederbestand. Dieser beläuft sich aktuell auf 542 Mitglieder, dies sind zwei Austritte seit der letzten Mitgliederversammlung im April.

Im Anschluss orientierte der 1. Kassier Martin Rohrer über den aktuellen Kassenstand.
Beim Rückblick auf die vergangenen Anlässe erwähnte der Präsident u. a. das 24. Bernische Kantonal-Musikfest in Thun und das Ständli im Allmendguet in Allmendingen. Der Vizepräsident des Bernischen Kantonal-Musikfestes Bernhard Rohrer bedankte sich bei den Helfern und gab ein kurzes Feedback, was sie bereits jetzt (zwei Wochen nach dem Anlass) für Lob erhalten haben.

Unser Tätigkeitsprogramm sieht in den Sommerferien den Friedhofgottesdienst am Sonntag, 4. August auf dem Stadtfriedhof vor. Zwischen den Sommer- und Herbstferien finden der Ausschiesset-Umzug am Sonntag, 22. September und der Schützenumzug am Abend vom Montag, 23. September statt. Nach den Herbstferien haben wir am Sonntag, 20. Oktober den Erntedank-Gottesdienst in der Kirche St. Martin und am Nachmittag das Herbstkonzert in der Mehrzweckhalle in Allmendingen/Thun.

Nach gut 30 Minuten konnte der Präsident die sehr speditiv verlaufene Versammlung
schliessen und wir konnten uns dem Geselligen widmen. Nachdem auch die Gasflasche wieder aufgefüllt war, starteten wir ganz traditionell mit dem Bräteln von allerlei leckeren Grilladen.

Die Vizepräsidentin,
Samantha Wenger

Platzkonzert im Allmendguet

Nach und nach trafen am Freitagabend, dem 28. Juni 2019 die Musikantinnen und Musikanten der MGA beim Alters- und Pflegeheim Allmendguet in Allmendingen ein. Das Thermometer zeigte 30°C an, dementsprechend auch das Tenue: sommerlich und adrett gekleidet in die 2013 angeschafften weinroten Kurzarmshirts!

Auf der schattigen Bistro-Terrasse nahmen die 33 Musikerinnen und Musiker Aufstellung und um 19:30 hob unser Dirigent Martin Schranz den Dirigentenstab und exakt und dynamisch erklang der 1927 komponierte Marsch „Aufwärts“ von Ernst Lüthold (1904-1966). Nach jeweils kurzen Pausen gings weiter mit dem „Cornfield Rock“ (Jacob de Haan), von Leroy Anderson (1908-1975) ertönte der berühmte „Blue Tango“ sowie „Bugler’s Holiday“, Solo für drei Trompeten. Auf dem weiteren Programm standen die Stücke „March Sky Blue Dream“, Schlager-Hits aus „Italo Pop Classics“.
Dem Publikum nicht vorenthalten wollte die MGA das extra für das 24. Bernische Kantonal-Musikfest in Thun vom zeitgenössischen Komponisten Mario Bürki geschaffene Werk „Lake Side Festival“. Nach „New York, New York“ – passend zum Musical „Ich war noch niemals in New York“, das dieses Jahr auf der Thuner Seebühne aufgeführt wird – und dem „Musketier-Marsch“ kam der Schreibende im Stück „S’Zündhölzli“ von Mani Matter (1936-1972) auch noch zu seinem Solo (er war der einzige Anwesende auf dem Euphonium-Register). Mit dem rassigen Marsch „Slaidburn“ von William
Rimmer (1862-1936) beschloss die MGA nach 3/4 Stunden ihr Ständli. Nach dem freudigen Applaus der rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer, vornehmlich aus dem Altersheim, durfte natürlich eine Zugabe nicht fehlen. Gerne gewährte man sie und verabschiedete sich mit dem Marsch „In Harmonie vereint“ von Siegfried Rundel.

Nach dem Konzert überraschte uns die Leitung des Allmendguets mit kühlen Getränken, die dankbar die nun durstigen Kehlen hinunterquirlten. Überaus herzlichen Dank! Mit angeregten Gesprächen
auf der Terrasse liessen wir diesen Abend ausklingen und werden nun die wohlverdienten Musikferien geniessen.

Das 24. Bernische Kantonal-Musikfest 2019 in Thun – Ein Rückblick

Das BKMF 2019 in Thun ist Geschichte. 64 Stunden nachdem schliesslich auch die Musikantinnen und Musikanten von Blumenstein das Festzelt verlassen hatten, war dem Lachenareal bereits nichts mehr anzusehen. Dabei hatten wir doch so einiges verbaut …

Aktuell erinnert nur noch der liebevoll gestaltete Maulbeerkreisel in der Thuner Innenstadt mit seinen wetterfesten Instrumenten aus Stahl und Stein an ein wunderbares, tolles, freudvolles Fest. Während zweier Juni-Wochenenden spielte die Musik in Thun. Unsere Stadt mit ihren drei organisierenden Vereinen stand mit 100 Print- und 70 Online-Artikeln im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit.

Es war ein Fest am Wasser. Ein Fest der kurzen Wege. Genauso wie es sich Musizierende wünschen. Offenbar stiessen noch zahlreiche andere Elemente auf Gegenliebe. Die zahlreichen spontanen mündlichen und schriftlichen Rückmeldungen waren derart positiv, dass wir diesen grossen Lohn gerne für die enorme geleistete Arbeit entgegennahmen.

Die Berichte aus den Ressorts stehen noch aus. Die Abrechnung liegt noch nicht vor. Das Helferfest liegt noch in der Zukunft. Der Schlusspunkt erfolgt wohl kaum vor Ende Jahr. Dennoch kann ich als Präsident des OKs bereits jetzt einige persönliche Schlüsse ziehen. Zehn davon – zum Teil auch kritische – seien hier bereits vorausgenommen:

  • Das Bernische Kantonal-Musikfest hat eine kritische Grösse erreicht. Mit der Rekordbeteiligung von 163 Musik- und Tambourenformationen wurde ein Umfang erreicht, der sich nur noch mit Ächzen und Stöhnen bewältigen lässt. Mit dem KKThun, dem Bärensaal, dem Gymnasium, den umliegenden Restaurants, Hotels, Turnhallen und Zivilschutzanlagen konnte die vorhandene Infrastruktur optimal beansprucht werden. Mit dem riesigen Fest-, Neben- und Küchenzelt, dem stattlichen Helfer-, Bier- und Barzelt, den mobilen Toilettenanlagen mussten temporäre Bauten erstellt werden, wie sie auf diesem Areal grösser nicht hätten ausfallen können. Man muss sich künftig die Frage stellen, wer diesen Grossanlass mit beispielsweise 175 Formationen noch ausrichten will und kann – und wo.
  • Das OK kam an Grenzen. Das Milizsystem ist zwar eine ehrenwerte Sache. Ohne professionelle Geschäftsstelle müssen jedoch unzumutbare Opfer sowohl in der Freizeit (Familie) wie auch während der Arbeitszeit (Arbeitgeber) erbracht werden. Dies vor allem in den letzten Wochen vor der Durchführung.
  • Die Helfer kamen an Grenzen. Anstatt wie ursprünglich geplant mit 1000, haben wir das Fest schliesslich mit 500 Helfern gestemmt. Klar, dass dies intern zu kleinerem oder auch grösserem Unmut führte, der gegen aussen glücklicherweise nicht spürbar war. Wer 5 Stunden lang Bier zapft, bevor das erste Mal die Toilette aufgesucht werden kann, wer von morgens bis abends moderiert, wer im Festzelt Speisen im Laufschritt austrägt, kommt unweigerlich an psychische, manchmal sogar physische Grenzen.
  • Sponsoren klopfen nicht von selbst. Sponsoren, Inserenten, Tombolaspender auftreiben ist harte Knochenarbeit. Wie wir aus den Umfeldern der Thuner Sportklubs wissen, ist das Potential im Raume Thun/Oberland begrenzt. Wenn zugleich noch ein Kantonales Jodlerfest in Brienz stattfindet, ist das sicherlich auch nicht optimal.
  • Die Beziehungen mit den Banken waren aufwändig. Wäre alles viel einfacher gewesen, wenn wir halt doch eigens für diesen Anlass einen eigenständigen Verein gegründet hätten? So oder anders würde ich empfehlen, in Zukunft auf die arbeitsintensive Barzahlung zu verzichten. Alternativ könnte eine mehrfach aufladbare Debit-Festkarte dienen, welche lediglich an einer kleinen Anzahl Stellen zu beziehen und – bar oder nicht – zu bezahlen wäre. Mit dieser Karte könnten Konsumationen an sämtlichen Stellen abgebucht werden.
  • Die Entscheidung, mit Heimweh auf den ersten Freitag zu setzen, war nicht nur aus finanzieller Sicht goldrichtig. Es war ein würdiger, fulminanter Auftakt vor respektabler Kulisse. Der Männerchor verstand es, richtig einzuheizen und unser Fest so richtig zu lancieren.
  • Die Entscheidung, mit den teuren Bestellgeräten zu fahren, war – trotz grossem Widerstand – ebenfalls goldrichtig. Die Bestellenden waren oftmals verblüfft, als im Moment des Wegsteckens des Portemonnaies bereits serviert wurde.
  • Die Entscheidung, auf einheimisches Bier zu setzen, war noch einmal goldrichtig. Dutzende Rückmeldungen und der Umstand, dass wir einen neuen Bier-Verkaufsrekord erzielt haben, bestätigen dies.
  • Wettermässig mit allen Szenarien zu rechnen, war richtig. Zwar hat uns glücklicherweise keine oft angesprochene Windhose (Böe) wie damals in Biel heimgesucht, doch wurden wir am ersten Samstagabend kurzerhand von einem derart heftigen Gewitter heimgesucht, dass im gefluteten Festzelt ein kurzer erfolgreicher Einsatz der Feuerwehr erforderlich war. Während gleichzeitig das Greenfield Festival in Interlaken evakuiert werden musste, konnten wir unter Einsatz aller vorhandenen Kräfte ohne Verspätung mit dem abendlichen Rahmenprogramm weiterfahren.
  • Es ist mit allem zu rechnen – auch mit einem Todesfall. So eingetreten am zweiten Samstag. «Glücklicherweise» nicht auf der Bühne oder auf der Strasse, sondern im Instrumentendepot, so dass wir «backstage» spontan und unvorbereitet auf dieses tragische Ereignis reagieren konnten. Hätte man andernfalls das Fest unterbrechen müssen? Diesen Fall haben wir in den detailreichen Vorbereitungsarbeiten zu keiner Sekunde bedacht.

Ich möchte den drei organisierenden Vereinen herzlich danken. Die Feldmusik Strättligen, der Musikverein Thun sowie die Musikgesellschaft Allmendingen/Thun haben es mir erlaubt, im sympathischen Umfeld der Musikfamilie Erfahrungen zu machen und Erlebnisse zu haben, die ich so noch nicht kannte. In einem professionellen Umfeld führen ist das eine. Einem Miliz-OK vorzustehen bedeutet ganz was anderes. Die 20 OK-Sitzungen, die ungezählten Sitzungen des Leitenden Ausschusses, der OK-Fototermin waren das eine. Die Zeit des Zeltaufbaus, der Durchführung, des Zeltabbaus das andere. Ich möchte nichts davon missen. Stolz und erfreut neigt sich dieses Engagement dem Ende entgegen. Wir haben eine gute Sache zustande gebracht. Wir haben den Namen Thuns und denjenigen der Musik in die Welt hinaus «posaunt», dass es eine Freude war! Das positive Tüpfchen auf dem i wäre natürlich, wenn die Vereine aus dieser Geschichte auch monetär profitieren könnten …

Thun, 4.7.2019
Roman Gimmel

Unterhaltungskonzert vom 23. März 2019

Das diesjährige Unterhaltungskonzert stand ganz unter dem Motto «Musig us dr Schwiiz». Mit der Alpina Fanfare von Franco Cesarini wurden die zahlreichen Besucher in der Mehrzweckhalle begrüsst. Erstmals führte Markus Mischler mit viel Witz und Charme durchs Programm.

Ruhigere, etwas melancholische Klänge wurden mit S’isch äbe-n-e Mönsch uf Ärde angestimmt, danach wurden die Zuhörer mit den Melodien von Legenda Rumantscha ins Bündnerland entführt. Abschluss des ersten Konzertteils war mit dem Marche Vaudoise ein traditioneller Schweizer Marsch.

Noch vor der Pause standen die Tambouren auf der Bühne. Zuerst spielten sie Gremlins, danach war die Cliffhangers Academy mit Movin’ Sticks an der Reihe und zuletzt spielten unsere Tambouren zusammen mit der Academy noch Latino Macchiato. Das Publikum war so begeistert, dass sie gleich noch einmal spielten.

Mit dem Marsch Aufwärts wurde der zweite Konzertteil gestartet. Showdown for Band ist eine abwechslungsreiche Komposition aus vier Teilen.
Wohl allen bekannt ist die Band Gotthard mit dem tragisch verunglückten Leadsänger Steve Lee, dessen Stimme wir mit Heaven einen Moment wiederaufleben liessen.

Ein Solo, das sie mit Bravour meisterten, hatten beim urchigen Ländler Urnerbodä Kafi Nadine Carrier mit dem Sopransaxophon und Yolanda Langenegger mit der Klarinette.

Bei Musig us dr Schwiiz durfte natürlich auch ein Stück von Mani Matter nicht fehlen, S’Zündhölzli ist sicher allen bekannt, entweder aus dem Singunterricht in der Schule oder sonst. Mit The Best of Polo Hofer und den bekannten Melodien «Wäge Dir» und «Kiosk» wurde der offizielle Konzertteil beendet.

Nach grossem Applaus verabschiedeten wir uns mit der W. Nuss vo Bümpliz und dem Marche des Cent-Suisse, den wir zusammen mit den Tambouren spielten. Gemütlich konnte man den Abend noch an der Bar ausklingen lassen.