Fulehung

„Fulehung – Souhung“ Mit viel Freude erwartet (fast) jeder Thuner und (fast) jede Thunerin dieses einmalige Ereignis. Am Sonntagmittag um 12.30 Uhr hatten sich alle Teilnehmer des Ausschiessetumzugs bereits an der Scheibenstrasse aufgestellt und warteten gespannt auf den wortwörtlichen Startschuss der Kanone.

„Peng“ und als dieser endlich erschallte, marschierte der ganze Umzug mit viel Musik, Uniformen und Kostümen los durch das Bälliz, das Oberbälliz und endete anschliessend auf dem Rathausplatz. An allen Seiten standen begeistert applaudierende Zuschauer und freuten sich über die musikalischen Klänge und die farbigen Bilder. Auf dem fast überfüllten Rathausplatz gaben die verschiedenen Musikformationen je ein Stück für die Zuhörer zum Besten. Zum Ende versammelten sich alle Musiken gemeinsam auf der Bühne, um unter der Leitung von Kadettenmusikdirigent Urs Grundbacher den Bernermarsch zu spielen. Somit war der erste ereignisreiche Umzug des Fulehung schon einmal geschafft. Die Menschenmassen lösten sich auf und erfrischten sich bei dem etwas nasstrüben Wetter bei einem warmen Getränk oder dann doch standardgemäss bei einem kühlen Bier. Am Abend begleitete das wohl grösste je dagewesene Korps der Kadettenmusik den Mega-Zapfestreich durch die Gassen von Thun. Da die Kadettenmusik dieses Jahr ihr 175-jähriges Bestehen feiert, waren auch alle ehemaligen Kadetten und Kadettinnen eingeladen musikalisch mitzuwirken. Der Klang war enorm und das Szenario, das sich einem bot, einmalig.

Selbst der Regen mochte die geniale Stimmung kaum zu trüben. Nach dem fantastischen Umzug startete für die, die nicht nach Hause wollten, eine Nacht voller Stimmung, guter Laune und Party. Um 05.00 Uhr war der Rathausplatz dann plötzlich wieder voll und von überall her hörte man die Anwesenden seinen Namen schreien: „Fulehung“. Endlich liess sich der Narr mit der Teufelsmaske, den Söiblatere und dem Schyt blicken und rauschte durch die Menge. Die Bösen bekamen mit dem Schyt einen mehr oder weniger schmerzhaften Klaps auf den Po und den etwas weniger Bösen haute er seine Söiblatere über den Kopf. Die Kadetten waren danach auch schon wieder an der Reihe mit der Tagwache, an welcher auch der Fulehung durch die Thuner Gassen rannte und sein Unwesen trieb. Dem folgte die Fahnenübergabe und ein erneuter Umzug durch die Stadt. Der Narr war anschliessend auf den Balkonen von Thun zu sehen und warf von dort aus Täfeli auf die Menschenscharen herunter. Der Schützenumzug am Montagabend wurde durch den Musikverein Thun begleitet und im Anschluss folgte das Konzert der Kadettenmusik. Am Dienstag fanden dann noch das Gesslerschiessen und der Schlussumzug statt. Am Nachmittag tanzten die Kadetten und Kadettinnen am Kadettenball und am Abend wurde der Fulehung 2014 am Ausschiessetball in der Expohalle mit Jung und Alt unter dem Motto „Casino Royale“ endgültig beendet.

Florian Burger