Rückblick FLICORNO D’ORO aus der Sicht des Dirigenten

Im Frühjahr 2011, als sich viele Musikvereine auf das Eidgenössische Musikfest vorbereiteten, wuchs in mir der Wunsch, mi t der MAG auch an einem grösseren Wettbewerb teilzunehmen. Dies aus zwei verschiedenen Gründen. Zum Einen wusste ich aus eigener Erfahrung, dass solche Grossanlässe den Zusammenhalt in einem Verein stärken können, zum Anderen wollte ich mich zusammen mit der MGA den grossen Herausforderungen stellen, Kameradschaft und Musikalität zu steigern. Dies waren unsere und auch meine Ziele für den Wettbewerb.

Mit dem „Flicorno d’Oro“ haben wir den Wettbewerb gefunden und besucht, der alle Voraussetzungen erfüllte, unsere Ziele zu erreichen. Die wunderschöne Lage am Gardasee, das hochkarätige internationale Teilnehmerfeld, die professionelle Jury und das Aufgabenstück haben uns eine Ausgangslage geboten, die Vorbereitungen mit Freude anzupacken. So begannen wir Mitte Januar die Arbeit am Aufgabenstück „Moyses“ und dem Selbstwahlstück „Scenes from the Louvre“. Schnell wurde allen klar, dass „Moyses“ für uns eine echte Herausforderung darstellte. Viele kamen an ihre Grenzen, vermochten jedoch dadurch ihre eigenen Fähigkeiten zu steigern. Mit jeder Probe konnten wir einen Schritt Richtung Riva del Garda zurücklegen und die anfängliche Skepsis wich allmählich einer gesunden Zuversicht und zunehmender Vorfreude.

Nach langer Reise und gemütlichen Stunden konnten wir am Samstag noch ein letztes Mal proben, es wurde jedoch schnell klar, dass wir nur noch ein wenig auffrischen mussten. So freuten wir uns nach einem freien Nachmittag auf den Auftritt am Abend. Auf der Bühne spielten wir zum Akustiktest als erstes einen Choral. Es ging darum, sich zu finden, an den Saal zu gewöhnen und den Puls ein wenig runter zu fahren. Dann ging es los mit „Moyses und Louvre“. Uns gelang in beiden Stücken eine gute Version. Wir konnten unser Potenzial ausschöpfen und es resultierten zwei gute Aufführungen, mit denen alle MGAler zufrieden waren. So konnten wir unser erstes Ziel abhaken; wir haben die musikalische Herausforderung angenommen und sehr gut gemeistert.

Aufgrund der Tatsache, dass in unserer Klasse nur ein weiterer Verein aus der Schweiz teilnahm, konnten wir in etwa erahnen, wo wir in der Rangliste klassiert sein könnten. Es war uns allen klar, dass wir mit der Spitze nicht mithalten konnten und so war es dann auch. Trotzdem war niemand enttäuscht darüber, denn wir hatten das gezeigt, was wir konnten. Das zweite Ziel, die Kameradschaft zu stärken, wurde zweifelsohne auch erreicht. Es herrschte ein Teamgeist wie man sich ihn wünscht in einem Musikverein. Der „Flicorno d’Oro“ war in allen Belangen ein voller Erfolg. So mache ich mir bereits Gedanken, welche grösseren Projekte wir in der Zukunft angehen wollen, um den Teamgeist weiter zu fördern und musikalisch noch viele Schritte vorwärts zu gehen.

Enrico Calzaferri